Biogas ist nicht nur für den Klimaschutz wichtig, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Das wurde auf einer Pressefahrt im Raum Gotha deutlich, auf der ich als Fachjournalist teilnahm. Die vom Thüringer Erneuerbare-Energien-Netzwerk (ThEEN) organisierte Reise führte auf drei unterschiedliche Anlagen. Die GraNott Gas GmbH in Grabsleben ist eine sehr große Anlage, die das erzeugte Biogas zu Biomethan aufbereitet und in das Erdgasnetz einspeist. Es wird an anderer Stelle dem Netz entnommen und in Blockheizkraftwerken (BHKW) umweltfreundlich verbrannt. Die Anlagenleistung wird jetzt auf vier Megawatt (MW) verdoppelt. Damit ist die Anlage in Grabsleben die erste größere, die nach dem Einbruch beim Bau neuer Biogasanlagen gebaut wird.
Thomas Balling, der innovative Eigentümer, will künftig Stroh statt Mais in den Fermentern vergären. Durch diese Nutzung eines Reststoffes werden keine zusätzlichen Flächen für die Bioenergieproduktion benötigt. In ganz Thüringen sind es nur sieben Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Versorgung der 279 Biogasanlagen genutzt. Sie übernehmen die Versorgung von 340.000 Haushalten mit Strom. Doch Biogas dient nicht nur der Stromproduktion, sondern auch der Versorgung mit Wärme und leistet mit Biomethan auch einen Beitrag zur Mobilität. „Biomethan ist vielseitig und flexibel einsetzbar“, so ThEEN-Geschäftsführerin Jana Liebe.
Einblicke gewährten auch die Biogasanlage der Natur Energie GmbH in Sundhausen sowie die Agrargenossenschaft Goldbach eG. Hier steht die Biogasanlage neben einem Milchviehstall. Die Gülle der Milchkühe wird so klimaschonend zur Energieproduktion genutzt. Ein Fernsehteam des MDR war auf der Fahrt dabei. Der Beitrag wurde noch am gleichen Abend in der Landesschau ausgestrahlt.
Wer den Beitrag im Thüringen Journal nicht sehen konnte, hier der Link dazu.